Was ist los beim #TeamChaos

Was ist los beim #TeamChaos

12. März 2018 Aus Von Viviane

Vor gut 3 Wochen hat Conrado unter dem Sattel angefangen ein bisschen zu ticken – linke Hand in den Wendungen. Da ich genau zu dieser Zeit krank gewesen bin, musste meine Trainerin den Beritt übernehmen. Leider kam dann der Anruf, dass Conrado nicht sauber laufen würde und sie den Beritt abgebrochen hat. Vollkommen richtig diese Entscheidung, denn ein paar Tage zuvor hat der Vogel ordentlich die Sau rausgelassen, als er auf der Weide gestanden hatte. Unser Verdacht lag darin, dass er sich etwas gezerrt haben könnte.

Normalerweise ist eine Zerrung nach ein paar Tagen mit Entzündungshemmer wieder weg. Eigentlich. Am Freitag – eine Woche später – sattelten wir voller Zuversicht das Vogelkind und sollten ernüchtert werden. Wieder am ticken – linke Hand in den Wendungen – trotz Schmerzmittel und Entzündungshemmer. Seltsam, denn an der Longe war er bisher lahmfrei. Mein großer Verdacht, dass es vielleicht an meinem Sattel liegen könnte, war eher unwahrscheinlich, denn großartig aufgemuskelt hat Conrado nicht. Zumindest nicht sichtbar. Wir entschieden uns, Conrado wieder eine Woche freizugeben und nur an der Longe ein bisschen joggen zu lassen. Keine anstrengende Arbeit und gar keine kleinen Wendungen. Die ersten 3 Tage ließen mich wirklich hoffen, dass die Phase vorbei ist und die Lahmheit endlich weg ist. Pustekuchen – ich longierte Conrado mit Sattel und schon war die „Eierei“ wieder da – also Sattel ab und ohne weiter longieren. Mal mit sichtbarem ticken und mal ohne. Einfach zum Mäusemelken. Ich hab es aufgegeben und Conrado Zeit und Ruhe auf der Koppel gegönnt – ab und zu haben wir in der Halle ein bisschen gespielt, allerdings ohne große Rennattacken, so wie sonst immer, wenn wir unsere 5 Minuten bekommen.

 

Am Donnerstag, den 08.03.2018 wurde Conrado von meiner Osteopathin behandelt und fand tatsächlich einige Stellen, die so nicht sein sollte. Einige Brustwirbel, einige Halswirbel, der Widerrist und die Schulter waren verknackst. Ein Hoffnungsschimmer, endlich die Ursache für die unsauberen Gänge gefunden zu haben. Freitags sollte ich eigentlich im Oma- Trab reiten, aber ich habe mir gedacht, ich gehe lieber eine große Runde spazieren und lasse ihn am Samstag an der Longe ein bisschen locker joggen – so wie auch abgemacht.

 

Samstag, lief er gut – zwar noch mit einem anscheinend seltsamen Gefühl beim Laufen, aber wenigstens nicht mehr „eierig“ – eine große Erleichterung kam in mir hoch, weil ich wirklich gedacht habe, dass wir alle „Baustellen“ behoben haben und er wieder ohne Wehwehchen laufen kann.

 

Sonntag: Wie schnell kann bitte aus Erleichterung Ernüchterung werden? Es ist wirklich sehr warm an diesem Sonntag. Wir haben 13 Grad, einen Wolken behangenen Himmel und die Luft ist irgendwie schwül – typisches Kolikwetter. Ich darf (Gott sei Dank) sagen, dass meine Pferde noch nie Kolik hatten, aber als Conrado sich gewälzt hat, flach am Boden liegen blieb und dabei noch auf den Bauch gezeigt hat, blieb mir das Herz stehen. „Der wird doch jetzt nicht koliken? Ich habe davon doch keine Ahnung!!!“, waren meine ersten Gedanken, als ich meinen Schatz auf dem Boden liegen sah.

 

Glück im Unglück – Conrado schien sich nur gejuckt oder irgendwas an seinem Bauch gemacht zu haben. Er stand auf und schüttelte sich, lief seine Runden in der Halle, aber irgendwie lustlos. Er schlurfte herum, schnupperte hier und da. Wenn ich ihn zum spielen ermuntern wollte, kam nichts außer ein Kopfschütteln. Kurzerhand entschloss ich mich, Conrado die Beine abzuwaschen um seinen Kreislauf ein bisschen in Schwung zu bekommen und danach ohne Decke in seine kühle Box zu stellen. Gefressen du getrunken hat er – Pferdepupu hat er auch gemacht und sein Blick wurde munterer.

 

Mir fiel ein großer Stein vom Herzen, als er wieder frech in der Box stand!

 

Wenig später kam auch schon die liebe Sophia Lukas zum Fotoshooting.

 

Conrado war frech wie immer und hat keinerlei Anzeichen von sich gegeben, dass es ihm vom Kreislauf her schlecht geht. Glück im Unglück. Was die Kolik und den Kreislauf angeht.

 

Trotzdem gefällt mir mein Pferd noch nicht zu 100% – jeder der sein Pferd kennt, weiß wann etwas nicht stimmt und wann es komisch ist. Irgendwas in mir sagt mir, dass ich den Tierarzt holen sollte. Was ich heute, Montag, den 12.03.2018 getan habe.

 

Ich sitze gerade auf heißen Kohlen und warte auf einen Termin bei ihm – es ist nichts akutes, lebensbedrohliches und trotzdem möchte ich, dass nach Conrado so schnell wie möglich geschaut werden soll.

 

Wenn ihr Interesse an einem TA-Bericht habt, dann schreibt es mir doch gerne hier oder auf Instagram.