Unbeschreiblich

Unbeschreiblich

11. Mai 2020 Aus Von Viviane

…wie schnell man mit Pferden in eine große finanzielle Katastrophe rutschen kann. Momentan herrscht in meinem Pferdealltag das große Chaos – um es ganz deutlich zu machen: Wir sind am Limit! 

Inzwischen habe ich wenigsten eins von zwei Pferden aus der Klinik abholen dürfen. CocoLocoCalipso wurde vor 2 Wochen wegen eines Chips im rechten Sprunggelenk operiert und weil es so schön ist, müssen wir aufgrund eines diagnostizierten Knorpelschadens mit einer kostspieligen Therapie weitermachen. Prognose „vorsichtig“.

Das hört man doch gerne als Pferdebesitzer. Jetzt steht der Kerl in der Box von ConnyConrad – weshalb erzähle ich im nächsten Beitrag- und wartet darauf, wenigstens einmal am Tag, frische Luft auf einem Minipaddock zu schnappen. Dass er uns mittlerweile etwas auf Trab hält, muss ich Pferdekennern nicht sagen – 5-jährig, inzwischen schmerzfrei und  das schönste Wetter hebt nun mal die Laune enorm. Wenigstens haben wir die 4 Wochen reinen Boxenknast so pferdegerecht, wie zur Zeit möglich, umgangen. Der Paddock ist nämlich genauso groß wie die Box – ob er nun da Quatsch macht oder auf dem Paddock mit Sonnenschein ist so egal, wie ein umfallender Sack Reis in China. 

Weiter geht das Chaos mit ConnyConrad: Der hat seit Anfang März ein dickes Problem mit dem linken Auge – Verdacht auf eine periodische Augenentzündung ist ausgeschlossen. Die letzten Wochen war mein Tierarzt Stammbesucher – die „golden Vet-Card“ ist schon beantragt – und hat mehrere Male das Auge untersucht, getupfert, gecremet, etc. 

Die Behandlung: aussichtslos – bis zum Abend des 29.April. Conrado haute seine linke Kopfseite gegen die Wand, schüttelte sich vor Schmerz und das Auge lief, als hätte man einen Wasserhahn aufgedreht. Ich habe meinem Tierarzt direkt über das Verhalten benachrichtigt und dann ging alles schnell: Noch in dieser Nacht rollten wir als akuter Notfall auf das Klinikgelände!  Verdacht auf Ablösung der Hornhaut

Nun, auch jetzt nach zweiwöchigem Aufenthalt in der Klink steht nicht fest was er genau hat. Erst lag die Vermutung auf einem Pilz im Auge, dann ein Keim. Die Therapie schlägt nicht an – im Gegenteil, das Auge hat sich verschlechtert. 

UPDATE: Conrado wird am 12.Mai operiert.

Die Idee des behandelnden Arztes ist, die Bindehaut auf die Hornhaut zu nähen, um eine bessere Blutversorgung zu erzielen. Ich bin mal gespannt, wie das am Ende aussieht und ob man dadurch tatsächlich einen Erfolg hat. Eines habe ich aus der ganzen Aktion gelernt: Wenn man eine Verletzung nicht nach ein paar Versuchen in den Griff bekommt, dann direkt ab in die Klinik. Man erspart sich eine Menge Ärger und nicht zu vergessen! – auch einen Batzen Kohle, der durch zu langes Behandeln entsteht. 

Finanziell gesehen hat der Spaß inzwischen den Wert eines voll ausgestatteten Kleinwagens. Wer jetzt sagt, darauf muss man immer gefasst sein – dem möge man bitte meine Rechnungen zukommen lassen. Denn das sind Summen, die man nicht mal eben auf dem Sparkonto hat – auch nicht mit einer Versicherung. Das Kleingedruckte ist hier sehr entscheidend! 

Wie und wann das Chaos endlich ein Ende hat? Das weiß niemand.

So langsam werde die Nerven, das Konto und auch die Geduld ziemlich strapaziert.  

Conrado’s Auge am 29. April

Papa und ich durften ihn am 9.Mai ausnahmsweise (aufgrund von Corona) in der Klink besuchen.