in kleinen Schritten

in kleinen Schritten

27. November 2018 Aus Von Viviane

bis zum Ziel. So zumindest stelle ich mir meinen Traningsplan mit Conrado gerade zusammen. Letzten Sonntag habe ich das erste Mal nach 3 Wochen wieder auf seinem Rücken gesessen und was soll ich groß um den heißen Brei reden ?: Der Zosse hat tatsächlich ein Herz aus Gold. So brav hat er seine Runden mit mir gedreht und das, obwohl ich probiert habe ihn ein wenig in die Stellung zu holen.

Viele haben meinen Blogbeitrag nicht so ganz richtig verstanden – zumindest haben mich einige Nachrichten erreicht, wieso ich denn jetzt doch mein Pferd reiten würde? Nun ja, eigentlich habe ich das Ganze bereits schon des Öfteren erwähnt und erklärt. Aber nun noch einmal für alle: Ich habe von der Klinik einen Trainingsplan nach der ersten Cortisonbehandlung bekommen. Darunter befindet sich auch der Punkt „Reiten“, was ja irgendwie logisch ist, denn da liegt ja unser „Problem“. Ich muss Conrado so reiten, wie ich es eigentlich die Jahre vorher auch getan habe, um ganz einfach einen Unterschied zu fühlen. Es macht ja absolut keinen Sinn das Tier spritzen zu lassen und dann wegzustellen, ohne zu wissen, ob die Behandlung nun Früchte trägt oder nicht ? Jedenfalls muss ich sagen, dass Conrado in seinem Verhalten anders geworden ist. Er schaut mehr in der Gegend herum, beim Longieren schwingt er seinen Hals durch die Luft und auch so ist er mit sich selbst etwas zufriedener. Ich weiß nicht, ob das Ganze eine reine Wunsch-/Wahnvorstellung ist, aber irgendwo ist da plötzlich in mir ein mini kleines Hoffnungsflämmchen aufgekeimt, das mich eventuell etwas positiver stimmt. Aber auch nur eventuell.

Kleine Schritte machen wir trotzdem, auch wenn Große wesentlich einfacher wären. So fange ich zum Beispiel die erste Woche mit viel Schrittarbeit an. Das heißt, ich teste alles was man im Schritt machen kann. Ja, auch leichte Seitengänge, auch wenn ich die, durch die Hufrolle, nicht so oft machen soll. Aber ich sitze auf einer Art „Versuchskaninchen“ und muss Abwegen können. Zwischendurch hänge ich das Vogeltier an die Longe, um mir auch dabei ein Bild von der Elaszitität machen zu können. Ganz bald nehme ich den Trab und Galopp mit hinzu, obwohl ich mir ein bisschen ins Höschen mache, das erste Mal wieder zu galoppieren. Der Zossi hat nämlich ein bisschen Feuer unterm Hinter ? Aber das wird schon werden. Ein bisschen Gemecker von oben, Knie zu und an den Zügel gezogen dann passt das ? #LK1AmZaun das war #Spaß

Das erste Reiten am Sonntag war tatsächlich für mich sehr seltsam. Hab gar nicht gewusst, dass mein Pferd so groß ist ? Eine Kondition wie ein Frosch habe ich auch. Mein Muskelkater ist zur Zeit ein treuer Begleiter. Dennoch hat es mir eine große Freude bereitet, wieder im Sattel zu sitzen und mein Pferd ein wenig zu arbeiten. Eine große Neuerung haben wir seit gestern übrigens auch: Conrado hat  neon- pinke Snow-grips und ist hinten eisenlos- sagt man das so? Naja jedenfalls, ist alles so wie vor 3 Jahren vorne hui – hinten pfui ? Ich finde nämlich Pferde klingen erst nach Pferd, wenn sie rundherum beschlagen sind. Alles andere finde ich doof. Das ist nichts halbes und nichts ganzes.

So, das war es erstmal mit dem Beitrag des ersten Steps unseres Klinikplans – mal schauen wie das so weitergehen wird und wie lange ich meinen inneren Schweinehund nicht überwinden kann das Vogelkind zu galoppieren. Ansonsten setze ich eben den Vater drauf? Für ihn ist der Galopp bekanntlich das einzig wahre und wenn die zwei einmal los düsen bin ich schon längst aus allen Wolken gefallen? Also lass ich die Männer mal machen. Ich schaue zu wie LK1 am Zaun, gebe mein Glitzer dazu und brauche eine Flasche Sekt für mich alleine ?